Auf unserer Andalusienreisen waren dieses Jahr Jürgen, Jens, Hans, Sigi, Wilhelm und Lutz von der Partie.
Ziel war die Costa de la Luz wo wir in Conil de la Frontera Quartier bezogen.
Allerdings gab es schon auf der Hinreise im Fliegerhorst Hannover kurz nach dem Sicherheitscheck eine
Riesenüberraschung. Völlig unerwartet trafen wir dort auf Thomas (in Fachkreisen auch Schaffner genannt)
und seine Sonja. Nach der Begrüßung wurde schnell festgestellt, das die beiden ein Hotel im Nachbarort, ca. 10 km
von unserem entfernt, gebucht hatten. Somit war klar, das Thomas mindestens eine Anstandstour mit uns machen würde.
Und weil ja bekannt ist, das wenn man eine Reise macht, man immer damit rechnen muss, auf die Kräftigen und Eleganten
zu treffen, hatte er sogar sein Vereinstrikot dabei. (Fury)
1. Tag Conil – Vejer de la Frontera – Faro de Caraminal – Conil (119 km)
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes aber das konnte uns nicht abschrecken. Nachdem wir die Räder in einem lokalen Radladen abgeholt haben ging es los in Richtung Vejer de la Frontera. Dieses schöne weiße Dorf liegt auf einem kleinen Berg im Hinterland der Küste. Eigentlich war eine Tour weiter in das Hinterland geplant. Als wir allerdings in Vejer einen Imbiß einnahmen sahen wir eine riesige Gewitterwolke in der Richtung, in der wir eigentlich fahren wollten. Kurzerhand wurde die Tour umdisponiert und wir fuhren wieder in Richtung Küste und weiter in Richtung Osten. Der Wind ist hier ziemlich stark und in diesem Fall kam er von vorne. Wir kämpften uns also bis nach hinter Zahara de los Atunes durch. Ziel war der Leuchturm von Camarinal. Von hier kann man schon die afrikanische Küste und die Straße von Gibraltar sehen.
Auf dem Rückweg ging es eigentlich zügiger, da wir nun den Wind von hinten hatten. Allerdings zwangen uns zwei Pannen die Fahrt zu unterbrechen. Schließlich hatten wir dann doch noch eine zügige Rückfahrt durch den Naturpark von Barbate.
2. Tag Conil – Novo Santi Petri – Los Naveros – Vejer de la Frontera – Conil (75 km)
Zum Frühstück goß es aus Kübeln. Ob wir heute noch mal auf´s Rad kommen? Siehe da, um 12:00 war strahlender
Sonnenschein und es konnte endlich losgehen. Erst haben wir bei unserem Fahrradgeschäft die am Vortag
ruinierten Mäntel austauschen lassen, dann ging es im Zick-Zick Kurs parallel zur Küste Richtung Westen
nach Novo Santi Petri. Dort trafen wir uns mit Thomas, der dort ein Quartier hatte. Mit Rückenwind fuhren wir
durch Huertas (Gemüseanbaugebiet) auf ruhigen Straßen ins Landesinnere bis zu dem Weiler Los Naveros.
Hier gibt es nicht viel außer einem kleinen Supermarkt und eine Bar. Die Bar soll bekannt für ihre Tapas sein
aber für uns war es noch zu früh. Also weiter in Richtung Osten bis wir kurz hinter dem Ort an einer
Kampfstierfarm (eindeutig erkennbar an dem Warnschild „Ganado bravo“) vorbei kamen. Das sieht man nicht alle Tage,
eine ganze Herde kraftstrotzender aber friedlichen Stiere inmitten einer parkartigen Landschaft (sog. „dehesas“).
Das ist Andalusien pur. Nach etlichen Schnappschüssen von mutigen Radlern ging es weiter durch hügelige Landschaft
in Richtung Vejer de la Frontera, das wir ja schon gestern kennengelernt hatten. Im Gegensatz zu gestern sind wir
aber heute auf der steilsten Zufahrtsstraße zu dem Bergdorf hochgefahren. Gefühlte 20%, so dass man das Vorderrad
kaum am Boden halten konnte. Nach erfolgreichem Anstieg hatten wir uns ein Getränk an der wunderschönen Plaza de
España verdient. Der Rückweg verlief dann trotz des Gegenwindes recht zügig.
3. Tag Conil – Benalup – Alcalá de los Gazules – Paterna de Rivera – Conil (124 km, 1500 Hm)
Ohne Verzögerungen ging es heute in Richtung Landesinnere.Hügel, Hügel und noch mal Hügel könnte man die Route beschreiben. Immerhin wenig Verkehr und auf der Hälfte der Strecke das schöne Bergdorf Alcalá de los Gazules am Rande des Naturparks Los Alcornocales. Auf der Plaza des Ortes gönnten wir uns ein Getränk. Leider gab es keine Tapas die auf den Schildern der Bar angepriesen wurden. Also sind wir schnell zum Supermarkt gefahren und haben uns bei Manchego-Käse, Chorizo-Wurst und Weißbrot auf einer Parkbank zum Picknick nieder gelassen.
Die Rückfahrt war dann auf einer anderen Strecke wieder über endlose Hügel, auf verkehrsarmen Straßen und nur aufgehalten durch eine Ziegenherde die wír passieren lassen mussten, zurück nach Conil.
4. Tag Conil – Medina Sidonia – Chiclana – Conil (85 km, 1000 Hm)
Nach einem kräftigen Frühstück wartete schon Thomas auf uns, der von Novo Sancti Petri angeradelt kam.
Mit heftigen Seitenwind fuhren wir wieder wie am Vortag die schöne und ruhige Strecke über Los Naveros diesmal
aber direkt bis nach Medina Sidonia. Wilhelm hatte sich schon wegen einer Sehnenscheidenreizung morgens abgemeldet.
Auf halber Strecke musste auch Jens wegen Magenproblemen abreißen lassen.
Wie viele der ehemaligen Wehrdörfer liegt der Ort strategisch günstig auf einem Berg. Um also auf der Plaza ein
Getränk zu sich nehmen zu können mussten also erst einmal einige Kilokalorien verbrannt werden. Der Anstieg lohnt
trotzdem, da die Plaza sehr hübsch und deshalb auch ein Ziel aller Rennradfahrer der Region ist. Zurück ging es
dann über den wenig interessanten Ort Chiclana zum Strand von Barrosa wo wir uns dann einen Imbiss gegönnt haben
bevor wir entlang der Küstenstraße zurück nach Conil fuhren.
5. Tag Conil – Barbate – Los Naveros – Chiclana – Conil (103 km, 800 Hm)
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir zunächst wieder entlang der Küste bis nach Barbate. Von hier ging es dann wieder in Richtung Vejer de la Frontera, das wir diesmal allerdings unterhalb des Ortes umfahren haben. Im weiteren Verlauf gingen es dann wieder über hügeliges Gelände zu dem kleinen Ort Los Naveros, den wir schon von mehreren Durchfahrten kannten. Diesmal bot sich aber die Gelegenheit dort eine Pause ein zu legen. In gleichnamiger Bar (leicht zu erkennen an dem verrottetem Rennrad vor der Bar) wurde sich mit entsprechenden Kaltgetränken und einem typischen Toastbrot mit Olivenöl und Tomate gestärkt.
Die letzten Kilometer zurück zur Küste verliefen zügig aber leider mit einem kleinen Sturz, der sich durch eine Unachtsamkeit zwischen Jens und Lutz ereignete. Zum Glück gab es nur kleinere Blessuren und der Schlag im Hinterrad von Jens Rad konnten wir einigermaßen mit unserem Werkzeug beheben.
Nächster Halt war wieder die Strandpromenade von Barrosa wo sich der nächste Stop anbot.
Der Rückweg nach Conil verlief dann vorbei am Leuchtturm von Cabo Roche.
6. Tag Wellness Tag mit Esseinlagen
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Darum entschieden die meisten von uns das Rad ab zu geben und heute
die Wellness Angebote zu nutzen. Lediglich Lutz wollte sich nicht abschrecken lassen und behielt noch sein Rad.
Tatsächlich ließ der Regen mittags nach und er fuhr dann noch einmal nach Medina Sidonia. Der Rest der Truppe
machte sich einen Lazy Day z. B. in der Sauna oder am Strand. Am Ende ließen wir die schönen Tage noch einmal
an der Hotelbar Revue passieren.