Am Freitag, dem 11. Mai sind die Fahrer aus Hannover und Wien von Nachmittags 15:00 bis in die Nacht 02:00 Uhr in Eppan bei Bozen angereist. Mit dabei waren Alfred Bruckner und Karin Gradauer unsere österreichischen Radsportfreunde, Wolfgang, Michaela und Sebastian Pech, Jörg-Peter Schulze, Jens Fuhrman, Hans-Jürgen Gau, Frank Gundelach, Stefan Battmer, Bernd Warnecke, Endrik Göring und Oliver Paul.
Gleich am nächsten Morgen begann nicht ganz pünktlich um 10:00 das Training. Denn bevor wir überhaupt den ersten Meter gefahren sind, hatte Ollivino bereits zwei mal einen Platten. (Das kann nur besser werden !)
Wir sind vom Start an direkt in den Mendelpaß gefahren und haben hinter Fondo noch das Gampenjoch überquert. Der nächsten Tag über Cavalse sollte dann etwas gemäßigter werden. Aber für uns quasi untrainierten Flachlandtiroler waren diese beiden ersten Tage bereits schon extrem.
Am dritten Tag wollten wir einen Ruhetag einlegen. Einige sind mit dem Wagen zum Gardasee oder haben sich tatsächlich ausgeruht. Bernd, Peter, Hans und Frank machten sich die Kenntnisse der Tour de France zu nutze und wollten ein wenig "Rollern". Dann standen am Ende des Tages doch plötzlich wieder 2000 Höhenmeter auf dem Tacho !!?
Am nächsten Tag sollte es dann wieder weitergehen. Wir hatten es gerade mal bis kurz hinter Bozen geschafft, als Alfred eine Panne hatte. Zum Glück in einem Tunnel, so dass im trockenen geflickt werden konnte. Es hatte derweil so angefangen zu regnen, dass wir von dort auf dem direktem Weg wieder zurück zum Quartier gefahren sind. Es hörte auch den ganzen Tag nicht mehr auf zu regnen.
Für den Mittwoch war dann das Sellajoch geplant. Morgens war es sonnig und mit über 20°C herrschten beste Bedingungen. Die Anfahrt über Bozen und Sankt Ullrich hinauf zum Sellajoch war zwar sehr anstrengend, aber Landschaftlich kaum zu übertreffen. Der Regen vom Vortag war hier ab ca. 1700 m als Schnee
gefallen und hat der Umgebung im Zusammenspiel mit den Wolken ein besonderen Reiz gegeben. Aufgrund der oben vorherrschenden Kälte hatten wir uns wohlweislich unten in Canazei verabredet. Dort haben wir uns, auf einem Platz vor einem Hotel auf dem warmen Asphalt liegend, wieder aufgewärmt, bevor es dann über den Karerpaß wieder zurück ging.
Am Donnerstag wollte sich dann keiner wieder den Ruhetag mit Faulenzen versauen. Und so sind dann alle gemütlich ohne viele Höhenmeter nach Meran gerollt, wo ausgiebig gegessen wurde. Der zeitweilige Regen war erträglich und ließ auch schnell wieder nach.
Am Freitag kam dann die Königsetappe. Karin, Michaela, Jens und Stephan hatten sich vorausschauend schon für eine leichtere Tour nach Trento entschieden. Die anderen sind dann über Meran und St. Leonhardt los. Dann folgte auch schon der Aufstieg zum Jaufenpaß. 20 km Anstieg mit 1411 Höhenmetern. Oben haben sogar die Motorradfahrer Beifall geklatscht. Es wurde dann, wie immer eigentlich, eine Stärkung in der Hütte eingenommen. Draußen war es so kalt, dass es auch nicht auszuhalten war. Die Abfahrt war extrem kalt, so dass man sich schon auf den nächsten Anstieg gefreut hat. Unten in Sterzing angekommen, ging es auch schon wieder los.
Das Penser Joch !! 16 km mit 1263 m Höhenmetern, durchschnittlich über 8% Steigung. Uns wurde schneller warm als uns lieb war. Es war einfach brutal. Selbst Alpenpaß erfahrene Fahrer haben bestätigt: "Das Ding ist brutal !!" Den Paß haben wir auf der roten Liste jetzt mit ganz oben drauf. Wie schon erwartet war es oben wieder extrem kalt. Alle ab in die Hütte und die obligatorische Stärkung bevor es dann die knapp 50 km im Höllentempo ins sonnige und 27°C warme Bozen hinunterging. Die letzten Kilometer wieder hinauf nach Eppan schienen endlos lang. Alle waren froh unter der Dusche zu stehen. Diese Tour verdient wahrlich den Titel Königsetappe.
Am Samstag sind Bernd, Endrik, Hans und Stephan noch mal eben nach Trento gefahren und der Rest hat sich mit irgendwelchen Aktivitäten erholt. Abends kam dann raus, dass weitere fünf Fahrer (alle allein) auch noch auf dem Rad waren und sich ausgetobt haben.
Sonntag morgen nach dem Frühstück ging es dann auch schon wieder nach Haus.
In jedem Fall steht fest: die Dolomiten sind eine gute Alternative zu Cesnatico. Mal abgesehen vom Penser Joch !!!